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Honecker findet seine First Lady Margot


Ein halbes Jahr nach der Heirat mit seiner zweiten Frau Edith Baumann ging Erich mit einer 15 Jahre jĂŒngeren Genossin fremd. Diese AffĂ€re wurde zur StaatsaffĂ€re. Lieber wollte Erich Honecker wieder Dachdecker werden und seine politischen Posten aufgeben, als das er seine Geliebte aufgab.

Als der umtriebige Erich im Dezember 1949 seine Edith Baumann ehelichte, welche Schwanger von ihm war, hatte er schon lĂ€ngst den dritten Braten in der Röhre. Im Hochzeitsmonat Dezember 1949 fuhr Erich Honecker als Mitglied einer DDR-Delegation nach Moskau. Es wurde Stalins 70. Geburtstag gefeiert. Auf dieser Reise lernte er eine 22 Jahre junge Frau kennen. Die Beziehung mit seiner noch-Ehefrau Edith begann ebenfalls auf einer Moskaureise, wie wir uns erinnern. FĂŒr den inzwischen 37 Jahre zĂ€hlenden Erich war die neue Bekanntschaft etwas Auffrischendes. Die 22 Jahre junge und gut aussehende Frau war Margot Feist, Leiterin der Pionierorganisation "Ernst ThĂ€lmann". Erich Honecker sagte spĂ€ter ĂŒber sie:"Margot hat mich erstmal fasziniert, weil sie ein hĂŒbsches junges MĂ€dchen war, zweitens hat mich fasziniert, dass sie auch sehr aktiv tĂ€tig war in der Partei.“

NatĂŒrlich versuchte Erich seine AffĂ€re zu verbergen, was nicht lange gut ging. Er hĂ€tte nicht fasst jeden Tag nach Dienstschluss seine Geliebte besuchen sollen. Seiner Ehefrau Edith blieb Erichs Geliebte Margot nicht verborgen. Sie wollte ihn behalten, um ihren Mann kĂ€mpfen. Sie ging soweit, dass sie sich Hilfe bei Walter Ulbricht suchte. Ulbricht war Erich Honeckers politischer Ziehvater. In einem persönlichen Brief schrieb sie:"... Erich kommt nie vor 1 Uhr nachts nach Hause und phantasiert das wildeste Zeug ...“ Sie forderte von Ulbricht, er möge Margot in die Provinz versetzen.

Erich Honeckers Sex-AffĂ€ren verstießen entschieden gegen die Moralvorstellungen der Partei. Doch der 37-jĂ€hrige Erich war derart in die 22 Jahre junge Margot verschossen, dass er sich aller Vernunft entzog. In einem Brief schrieb er, dass er lieber wieder als Dachdecker arbeiten wĂŒrde, als jemals von Margots Seite zu weichen. Walter Ulbricht hĂ€tte auf Erichs Ehefrau Edith gehört und Personalkonsequenzen gezogen. Er war stark empört ĂŒber Erichs Liebesleben, dass in keinster Weise der sozialistischen Moral entsprach. Doch Erich und Margot hatten einen einflussreichen BefĂŒrworter, den StaatsprĂ€sident Wilhelm Pieck. Pieck war MitbegrĂŒnder der SED und von 1949 bis zu seinem Tode 1960 der einzige PrĂ€sident der DDR. Er trug dazu bei, dass Honeckers Liebesleben kein Skandal wurde. Im Sommer des Jahres 1952 wurde Erichs wilde Ehe Tagesordnungspunkt 20 im PolitbĂŒro. Er wohnte mit Edith und seiner Tochter Erika unter einem Dach, hatte aber schon Margot geschwĂ€ngert. Dem Ehebrecher Erich und Margot wurde ein Urlaub in der UDSSR, der damaligen Sowjetunion, zugesprochen. Er möge in dieser Zeit bitte seine VerhĂ€ltnisse ordnen und danach Position beziehen. Es gab keine KlĂ€rung. Honeckers zweite Tochter Sonja, mit Margot Feist gezeugt,  wurde als unehelisches Kind geboren und Edith willigte einer Scheidung nicht ein. Erst 1955 fand das BĂŒhnenstĂŒck ein Ende, Edith willigte einer Scheidung ein und Erich heiratete sogleich Margot. Erichs GlĂŒck war auf dem Höhepunkt. Das ganze Treppenhaus war mit Rosen ĂŒberstreut und beeindruckte die GĂ€ste. 1958 zogen Erich und Margot Honecker in die abgeschirmte Waldsiedlung Wandlitz.

Margot Honecker war spĂ€ter von 1963 bis 1989 Ministerin fĂŒr Volksbildung der DDR. Sie war der Moralapostel fĂŒr Millionen von SchĂŒlern und Jugendlichen. Dass sie selbst einmal einer verheirateten Frau den Mann ausspannte und in einer wilden Ehe lebte, ahnte damals in der DDR kein BĂŒrger.


Autor: nokiland


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Schlagwörter: Erich Honecker Heirat Margot Feist Honecker